Renaturierung ist keine Alternative!


Ist eine Renaturierung der betroffenen Gebiete ohne Trinkwasserförderung möglich ?


Mehrfach wurde angeregt, die versumpften Gebiete zu „renaturieren“, wobei es anscheinend verschiedene Vorstellungen dieses Begriffs gibt. Renaturierung bedeutet eine kultivierte, genutzte Bodenfläche o. Ä. wieder in einen naturnahen Zustand zurückzuführen.
Grundsätzlich ist das generell möglich – überall wo sich der Mensch zurückzieht erobert sich die Natur ihren Raum zurück. - Nur würde sich dieser Bereich weit über die Graft und die Wiekhorner Wiesen hinaus erstrecken – bis in die bewohnten Bereiche hinein.


Wie würde die Renaturierung aussehen?


Als erstes würde der Grundwasserpegel steigen – voraussichtlich über das Niveau von 2012 hinaus. Schon 2012 standen praktisch alle Bereiche der unteren Graft und der Wiekhorner Wiesen unter Wasser. Bei starkem Regen kam das Wasser an der Max-Plank-Straße aus den Gullys gesprudelt. Da in den ganzen Bereichen kein Boden mehr vorhanden ist, der Niederschläge aufnehmen kann, kommt es bei jedem stärkeren Regen zu einem Anstieg des Pegels. Auf den ehemaligen Grünflächen können sich in den nicht ganzjährig überfluteten Bereichen evtl. noch Weiden, Ulmen, Birken oder Eschen kurzfristig behaupten – ansonsten Binsen und Sumpfgräser. Nach ein paar hundert Jahren hat sich dann evtl. aus den untergegangenen Pflanzenresten ein Niedermoor aufgebaut – von der Bismarkstraße bis zur
Autobahn – oder darüber hinaus. In der Übergangszeit wird man sich mit einer langsam versumpfenden, fauligen Kloake arrangieren müssen. Der Delmedeich, der nur eine Verwallung ist, würde auf einem völlig aufgeweichten Boden stehen und irgendwann bei Wasserhochstand weggeschwemmt werden – das Niveau der Flusssohle liegt über dem umliegenden Land.
Dabei ist nicht berücksichtigt, was der dauerhaft hohe Grundwasserspiegel mit den umgebenden Bereichen in Deichhorst, Mitte und Adelheide bedeutet (siehe hierzu Was passiert, wenn die Wasserförderung in der Graft ganz eingestellt wird ?“)