Wann wurde die Trinkwasserförderung eingestellt?


2004


Im Bewilligungsbescheid aus dem Jahr 2004 zur Trinkwassergewinnung genehmigt die zuständige Behörde der Stadt Delmenhorst 4,1 Mio. Kubikmeter Trinkwasser-Verbrauch jährlich. Im Wasserwerk Annenheide durften aber nur 3,2 Mio. Kubikmeter gehoben werden.

Die restlichen und notwendigen 900.000 Kubikmeter Trinkwasser werden weiterhin mit dem alten Wasserwerk gefördert. Die Stadtwerke loben in ihrem Geschäftsbericht die hohe Qualität ihres Trinkwassers.


2008


Start der Erweiterung des Wasserwerks Annenheide.


2009


Der Aufsichtsrat der Stadtwerke entscheidet sich aus betriebswirtschaftlichen Gründen gegen ein kleines Wasserwerk in der Graft (1,8 Mio. Euro) und für den Einkauf der restlichen 900.000 Kubikmeter Trinkwasser beim Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV).  Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Verunreinigung des Trinkwassers, trotzdem wurde mit dem OOWV ein Vertrag über den Einkauf von 900.000 Kubikmeter Trinkwasser mit der Begründung geschlossen, dass das Wasser von mangelnder Güte sei.

Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 2029. Dies entspricht schon damals nicht dem § 50 Abs.2 des Wasserhaushaltsgesetzes in dem es heißt: „(2) Der Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung ist vorrangig aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken, soweit überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen. Der Bedarf darf insbesondere dann mit Wasser aus ortsfernen Wasservorkommen gedeckt werden, wenn eine Versorgung aus ortsnahen Wasservorkommen nicht in ausreichender Menge oder Güte oder nicht mit vertretbarem Aufwand sichergestellt werden kann.“
Folglich kann Delmenhorst nur noch zu 80% der benötigten Trinkwasserversorgung selbst gewährleisten, 20% des benötigten Trinkwassers wird fremd eingekauft. Delmenhorst verliert mit dem Fremdeinkauf die unabhängige Trinkwasserversorgung. 


2010


Jubiläum: 100 Jahre Wasserversorgung Delmenhorst.


2011


Das Wasserwerk „An den Graften“ wird am 21.01.2011 medienwirksam abgeschaltet und der Wasserturm als Druckgeber geschlossen. Die Wasserversorgung wird zu 80% vom Wasserwerk Annenheide übernommen.